Futter & Ernährung

Futter und Ernährung für Pferde – Was braucht ein Pferd wirklich?
Die richtige Ernährung ist essenziell für die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden eines Pferdes. Doch angesichts der Fülle an Futtermitteln, Mineralien und Zusatzfuttern kann es schwierig sein, den Überblick zu behalten. Was braucht ein Pferd wirklich, und wie stellt man eine ausgewogene Ernährung zusammen? In diesem Artikel erfährst du, wie du dein Pferd optimal fütterst – verständlich, alltagstauglich und pferdegerecht.
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1. Die Basis: Heu und Wasser
Die Grundlage jeder Pferdefütterung ist Heu – und davon reichlich!
- Heu: Pferde sind darauf ausgelegt, den Großteil ihrer Nahrung aus Rohfasern zu beziehen. Heu sorgt für eine gesunde Verdauung und hält das Pferd lange beschäftigt. Pro Tag sollte ein Pferd etwa 1,5–2 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht bekommen.
- Wasser: Frisches, sauberes Wasser muss jederzeit verfügbar sein. Ein ausgewachsenes Pferd trinkt zwischen 20 und 50 Litern Wasser täglich, abhängig von Wetter, Futter und Aktivität.
2. Kraftfutter – Nur, wenn nötig
Nicht jedes Pferd braucht Kraftfutter. Für viele Freizeitpferde reicht eine gute Grundversorgung mit Heu und Mineralien aus. Kraftfutter ist vor allem bei Sport- oder Arbeitspferden sinnvoll, die zusätzliche Energie benötigen
Hafer: Der Klassiker unter den Kraftfuttern ist leicht verdaulich und liefert schnell Energie.
- Pellets oder Müslis: Diese Futtermittel können eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Nährstoffen bieten. Achte auf hochwertige Inhaltsstoffe ohne unnötige Zuckerzusätze.
- Mais und Gerste: Diese Getreidesorten liefern viel Energie, sind jedoch schwerer verdaulich und sollten nur in Maßen verfüttert werden.
Tipp: Passe die Menge des Kraftfutters immer an den Bedarf deines Pferdes an. Überfütterung kann zu Übergewicht oder Stoffwechselproblemen führen.
3. Mineralien und Vitamine – Der Schlüssel zur Gesundheit
Pferde brauchen neben Heu und Kraftfutter auch eine ausgewogene Versorgung mit Mineralien und Vitaminen. Diese sorgen für gesunde Knochen, ein glänzendes Fell und ein funktionierendes Immunsystem.
- Mineralfutter: Ein gutes Mineralfutter ist essenziell, um Defizite auszugleichen. Wichtige Bestandteile sind:
- Kalzium und Phosphor für starke Knochen.
- Magnesium für Muskeln und Nerven.
- Zink und Kupfer für Haut und Fell.
- Selen und Vitamin E als Antioxidantien.
- Salzleckstein: Ein Salzleckstein sollte immer im Stall oder auf der Weide verfügbar sein. Er deckt den Grundbedarf an Natrium und Chlorid.
4. Zusatzfutter – Wann ist es sinnvoll?
Manchmal benötigen Pferde zusätzliche Unterstützung durch Ergänzungsfuttermittel. Das kann bei bestimmten Krankheiten, Alterserscheinungen oder besonderen Belastungen sinnvoll sein.
- Hufstärkung: Biotin, Zink und Methionin fördern das Hufwachstum und verbessern die Hornqualität.
- Gelenke: Glucosamin, Chondroitin und MSM unterstützen die Gelenke, besonders bei älteren Pferden oder Sportpferden.
- Verdauung: Leinöl oder spezielle Kräutermischungen können die Verdauung anregen und die Darmflora stabilisieren.
- Fellwechsel: Während des Fellwechsels sind zusätzliche Vitamine und Mineralien oft hilfreich, um das Immunsystem zu stärken.
Wichtig: Zusatzfutter sollte immer gezielt eingesetzt werden. Eine Überdosierung bestimmter Stoffe kann mehr schaden als nutzen.
5. Spezialfutter für besondere Bedürfnisse
Nicht jedes Pferd ist gleich. Manche Tiere haben besondere Anforderungen, die bei der Fütterung berücksichtigt werden sollten:
- Senioren: Ältere Pferde brauchen oft leichter verdauliches Futter, wie Heucobs oder Mash, und mehr Unterstützung durch Mineralien und Gelenksupplemente.
- Robustrassen: Pferde wie Isländer oder Shetlandponys haben oft einen sehr geringen Energiebedarf und neigen zu Übergewicht. Hier ist Vorsicht bei Kraftfutter geboten.
- Kolik-anfällige Pferde: Eine gleichmäßige Fütterung von kleinen Heumengen über den Tag verteilt ist essenziell.
6. Fehler, die du vermeiden solltest
- Zu viel Kraftfutter: Übermäßiges Kraftfutter kann zu Verdauungsproblemen, Hufrehe oder Übergewicht führen.
- Futterwechsel ohne Übergang: Neue Futtersorten sollten immer langsam eingeführt werden, um die Verdauung deines Pferdes nicht zu belasten.
- Schlechtes Heu: Schimmel oder minderwertiges Heu können Krankheiten verursachen. Achte auf frischen, angenehmen Duft und eine grüne Farbe.
Fazit
Die optimale Fütterung eines Pferdes basiert auf einer soliden Grundversorgung mit Heu, Wasser und Mineralien. Kraftfutter und Ergänzungen sollten gezielt und individuell eingesetzt werden, je nach den Bedürfnissen des Pferdes. Achte auf Qualität, regelmäßige Fütterungszeiten und eine gute Beobachtung deines Pferdes – so sorgst du für ein gesundes und glückliches Tier.

